"Die Äußerungen des Stuttgarter Oberbürgermeisters Dr. Nopper im Verwaltungsausschuss am Mittwoch zur Flüchtlingsunterbringung sind für uns nicht akzeptabel. Der OB konzentriert sich hier hauptsächlich darauf, wie es gelingen kann, geflüchtete Menschen aus unserem Land fernzuhalten bzw. sie schnellstmöglich wieder loszuwerden. Daneben betont er, dass es Investitionen für Wohnraum und Kindertagesstätten brauche, 'um eine sich weiter zuspitzende Konkurrenzsituation zwischen einheimischer Bevölkerung und Geflüchteten zu vermeiden'.
Dabei werden doch mit solchen Äußerungen etwaige Neiddebatten erst ausgelöst und letztlich weiter geschürt. Darüber hinaus bringt uns Populismus kein Stück weiter, wenn es darum geht, die Herausforderungen, vor denen wir aktuell bei der Unterbringung geflüchteter Menschen stehen, gut und im Sinne der betroffenen Personen zu meisten. Der Caritasverband für Stuttgart steht für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit ein. Unser wichtigstes Anliegen ist es, dass die Menschen in unserer Stadt gut leben können. Das schließt selbstverständlich alle Menschen mit ein. Wer vor Krieg, Gewalt, Verfolgung, Ausbeutung flieht, ist bei uns willkommen. Wir helfen den Geflüchteten und ihren Familien, menschenwürdig leben zu können, was in ihren Heimatländern nicht (mehr) möglich war. Die ablehnende Haltung des OB und der gesamten CDU-Gemeinderatsfraktion geflüchteten Menschen gegenüber, politisch geschürte Neiddebatten und populistische Äußerungen verurteilen wir. Auf dem Rücken von Menschen, die großes Leid erfahren haben und auf Unterstützung angewiesen sind, wird hier Stimmung gegen diese Menschen erzeugt. Dabei sollte die Stadt lieber alle Kräfte darin investieren, ihre Aufgabe zu erfüllen.
Denn ob es dem Oberbürgermeister und den CDU-Gemeinderät_innen nun passt oder nicht: Die Unterbringung, Beratung und Integration geflüchteter Menschen ist eine kommunale Aufgabe, die wir beim Caritasverband für Stuttgart mit unseren Fachkräften, Einrichtungen und Angeboten für geflüchtete Menschen mittragen. Gemeinsam ist es an uns, gute und würdige Lösungen für die Menschen zu finden."