Frühe Hilfen für Kinder und Familien

In der St. Anna Klinik und im Marienhospital kommen mehr als ein Drittel der Stuttgarter Kinder zu Welt. Die Abteilungen der Geburtshilfe der beiden Kliniken sind deshalb ein wichtiger Ort, um Mütter und ihre Familien frühzeitig im Leben des neugeborenen Kindes (bzw. bereits während der Schwangerschaft) zu erreichen und bei Bedarf frühe Hilfen präventiv und diskriminierungsfrei in die Wege zu leiten.

Die St. Anna Klinik, das Marienhospital, der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. und der Caritasverband für Stuttgart e.V. haben deshalb am 01. September 2011 das Projekt „Sonnenkinder“ gestartet. Das multidisziplinäre Team des Projektes mit Hebammen, Pädagoginnen und Kinderkrankenschwestern , das nun seit 30. Oktober im Einsatz ist, bietet im persönlichen Gespräch allen Frauen, die im Marienhospital oder der St. Anna Klinik ihr Kind zur Welt bringen wichtige Informationen. Sie leisten im Bedarfsfall unbürokratisch und schnell Hilfe. Diese Hilfen werden auch nach dem Klinikaufenthalt ambulant durch „Sonnenkinder“ erbracht. Zudem vermittelt das Projekt die vielen verschiedenen Angebote, die es für Familien in der Stadt bereits gibt. „Sonnenkinder“ nimmt dabei eine wichtige Lotsenfunktion gerade für die Familien ein, die sich schwer in der Vielfalt der unterschiedlichen Angebote zurechtfinden. Ziel aller Maßnahmen ist es, die Eltern zu befähigen, die zentralen gesundheitlichen und sozialen Belange ihrer Kinder in der Pflege, Versorgung und Erziehung zu beachten. So können Gefährdungen des Kindeswohles durch frühzeitiges Erkennen von Gefahren und rasches Eingreifen vermieden werden.

Vernetzung von Geburtshilfe und Kinder- und Jugendhilfe

Sonnenkinder erfüllt damit auch die Ziele des Aktionsprogramms „Frühe Hilfen“ des Bundes: „Kinder durch eine möglichst wirksame Vernetzung von Gesundheitshilfe (…) und Kinder- und Jugendhilfe früher und besser vor Gefährdungen zu schützen.“ durch „effektive Verfahrensstandards für die Kooperation dieser beiden Hilfesysteme und Methoden einer partnerschaftlichen Beteiligung der Eltern am Hilfeprozess von Anfang an zu entwickeln“. Durch das gemeinsame Engagement der vier Träger aus Gesundheits- und Jugendhilfe bietet Sonnenkinder für das Erreichen dieses Ziels eine hervorragende Basis. Neben der im Alltag stattfindenden Vernetzung zwischen Mitarbeiterinnen den Abteilungen der Geburtshilfe und Mitarbeiterinnen der Dienste der Kinder- und Jugendhilfe, sieht Sonnenkinder auch projektbegleitende Fortbildungen und Informationsveranstaltungen vor, damit Gesundheits- und Jugendhilfe ihre Angebote mit Blick auf das Wohl der Kinder und die Unterstützung ihrer Eltern gut integrieren

Die aktuellen Rahmenbedingungen des Projektes Sonnenkinder

Sonnenkinder hat eine Laufzeit von insgesamt drei Jahren. Die Kosten von über 1, 2 Mio. Euro werden zu 50% von der Veronika-Stiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart und aus Eigenmitteln der vier Träger erbracht. Mit diesem Engagement erbringen die vier Träger und die Stiftung einen erheblichen Eigenbeitrag und unterstreichen die Bedeutung der frühen Förderung für Familien und ihre Kinder. Hinzu kommt ein Zuschuss der Stadt Stuttgart in Höhe von 60.000 €/Jahr. Für die Jahre 2012ff hängt dieser Zuschuss von der Bewilligung der vom Jugendamt der Stadt in seinem Haushalt vorgesehen Mittel für die frühe Förderung durch den Gemeinderat ab.

Das Projekt „Sonnenkinder“ ist eine Gemeinschaftsinitiative des Caritasverbandes für Stuttgart e.V., dem Sozialdienst Katholischer Frauen ( skf ), den Vincenz von Paul Kliniken mit dem Marienhospital und der St. Anna Klinik. Unterstützt wird Sonnenkinder durch die Veronika Stiftung.