Auftakt Caritas Kampagne
Zusammen sind wir Heimat‘ - Dieser Satz ist uns tiefe Überzeugung, Herausforderung und Vision zugleich. Denn wir sind uns mehr als bewusst: eine so verstandene ‚Heimat‘ fällt uns nicht als reife Frucht in den Schoß. Sie will erarbeitet, errungen, gestaltet sein", sagte Caritasdirektor Pfarrer Oliver Merkelbach (Stuttgart) vor rund 200 Gästen aus Politik, Medien, Kirche und Wissenschaft.
Caritasdirektor Monsignore Bernhard Appel (Freiburg) nannte es die größte gesellschaftliche Herausforderung nach dem Zweiten Weltkrieg, Menschen zu unterstützen, die zu uns kommen, damit sie hier eine neue Heimat finden. Der Caritas gehe es vor allem darum, die derzeit auch wegen vieler Ängste etwas abflauende Willkommenskultur weiter zu unterstützen. "Wir sehen unsere Aufgabe darin, auf diese Ängste und Sorgen einzugehen und sie abzubauen. Also müssen wir Kontakte herstellen, denn wenn die Menschen sich von Angesicht zu Angesicht kennenlernen, dann schwinden Ängste", sagte Appel.
Muhterem Aras, Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg, überschrieb ihren Gastvortrag mit dem Titel: "Vom Ankommen und Bleiben". Sehr eindrücklich schilderte sie ihren eigenen Lebensweg, der sie 1978 im Alter von 12 Jahren aus einem ostanatolischen Bauerndorf mit ihren Eltern und Geschwistern nach Deutschland geführt hat. Sie hatte Glück. Sie wurde aufgenommen in die deutsche Gesellschaft und hatte Eltern, die viel Wert auf Bildung legten. "Niemals hätte damals jemand daran gedacht, dass aus der Bauerntochter Muhterem Aras einmal eine baden-württembergische Landtagspräsidentin wird". Vehement macht Muhterem Aras sich stark für die Werte unserer demokratischen Grundordnung, auf deren Basis Heimat in Vielfalt und Frieden wachsen kann.
Caritas-Journalistenpreis würdigt herausragende publizistische Leistungen
Sie halten den Sinn für die sozialen Anliegen in unserer Gesellschaft wach - dafür wurden vier Journalistinnen mit dem 28. Caritas-Journalistenpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Den mit 3.000 Euro dotierten ersten Preis des Wettbewerbs erhielt Sarah Modrow, Leiterin der Web-TV-Redaktion der Diözese Rottenburg-Stuttgart, für ihr Video-Porträt einer querschnittsgelähmten Frau, die seit 20 Jahren im Rollstuhl sitzt.
Der zweite Preis mit einem Preisgeld von 1.500 Euro ging an Andrea Beer für ihr im SWR gesendetes Hörfunk-Feature "Mascha und Werner. Zwei Leben - zwei Zeiten". Das Radio-Stück erzählt über das Leben von zwei Menschen mit Behinderung gestern und heute, deren Leben nicht unterschiedlicher verlaufen könnte.
Ebenfalls mit einem zweiten Preis ausgezeichnet wurde Elisabeth Hussendörfer für ihre in der Zeitschrift Brigitte woman erschienene Reportage "Mein neuer Mitbewohner". Eine 70-Jährige aus dem badischen Denzlingen, die alleine eine Doppelhaushälfte bewohnt, nimmt einen 26-jährigen Asylbewerber bei sich auf.
Mit einer "Lobenden Erwähnung" wurde Assata Frauhammer für die sechsseitige Stuttgarter Kinderzeitung zum Thema "Armut" ausgezeichnet.