Not sehen und handeln – das stellt für mich die Grundlage für unsere tägliche Arbeit in der Altenpflege dar
"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!"
Seit Mai 2020 ist Julia Ruhland beim Caritasverband Stuttgart im Haus Martinus als Pflegedienstleitung tätig. Für sie war schon immer klar: ein sozialer Beruf, das wird es werden. Bereits ihre Mutter ist in der Altenpflege tätig und deshalb entscheidet auch Julia sich nach ihrem Abitur ein FSJ in einer Pflegeeinrichtung des Caritasverband zu machen. "Bereits während meines FSJ habe ich gemerkt, dass ich mich in der Pflege voll entfalten und meine Fähigkeiten und Kompetenzen einbringen kann", berichtet die 31-Jährige.
Nach ihrem FSJ studiert Julia Soziale Arbeit, macht anschließend die Ausbildung zur Altenpflegerin, um somit die Grundvoraussetzung ihres angestrebten Masters im Pflege- & Gesundheitsmanagement zu erfüllen. Während ihres Master Studiums arbeitet sie als Sozialarbeiterin in einer Begegnungsstätte in Bad Cannstatt und als sie ihren Abschluss erfolgreich absolvierte, schaute sie sich auf dem Markt um. "Ich war bei einigen anderen Altenhilfeträgern zum Vorstellungsgespräch, aber keiner hatte so eine spannende Tätigkeit ausgeschrieben, wie diese hier im Haus Martinus. Hier hatte ich die Möglichkeit etwas eigenes aufzubauen, "unser" Haus selbst zu gestalten und bei einer Hausinbetriebnahme mitzuwirken. Das hat mich motiviert und auch jetzt die Identifikation mit der Einrichtung und dem Caritasverband sehr stark geprägt."
"Die Arbeit ist so vielseitig, dass es nie langweilig wird."
Als Pflegedienstleitung ist Julia für alles rund um die Pflege zuständig. "Ich übernehme die Aufsicht, dass unsere Bewohner und Bewohnerinnen richtig versorgt sind und sich hier wohlfühlen. Hierbei ist die Organisation der Betreuungsaktivitäten im Haus von enormer Bedeutung." Darüber hinaus ist sie zuständig für die Personaleinsatzplanung, -gewinnung und -bindung, ganz am Rande auch noch für die Angehörigenpflege. "Die Arbeit ist so vielfältig, dass es nie langweilig wird" schwärmt Julia Ruhland. Am meisten gefallen ihr die kleinen Momente, wenn sich ein Bewohner nach der Grundpflege bedankt und lächelt oder sie aus ihrer Vergangenheit erzählen. "Man muss die Geschichte hinter jedem Menschen sehen. Wertschätzung und Empathie steht bei dieser Arbeit an vorderster Stelle. Man hat einen ganz besonderen Bezug zu den Leuten. Es macht einfach Spaß."
"Wir arbeiten Hand in Hand, unterstützen uns gegenseitig und geben aufeinander Acht"
Zu Beginn der Inbetriebnahme war es natürlich zunächst schwierig das Stammpersonal zu entwickeln, berichtet die gebürtige Bayerin. Jedoch zeichnet sich immer mehr ab, dass sich die Kollegen und Kolleginnen gegenseitig unterstützen und alle an einem Strang ziehen, um die Bewohner bestmöglich zu versorgen.
Für die Zukunft wünscht sich die Pflegedienstleitung von politischer Seite mehr Unterstützung und Investition in die Bildung von Pflegekräften, um qualifizierteres Personal zu bekommen.