GerBera hat im Rahmen der täglichen Arbeit auch Kontakt mit Mitarbeitenden des Cannstatter Polizeireviers. Immer wieder gibt es herausfordernde Situationen im Umgang mit Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen. Welcher Umgang ist gerade in einer Krisensituation der richtige, vor allem, wenn auch Angehörige an ihre Grenzen kommen? Wann sollten weitere Hilfe eingebunden werden, wann ist der Zeitpunkt erreicht, um die Polizei einzuschalten und wie sollte diese sich in solchen Situationen verhalten? Oft bewegen sich alle Beteiligten auf einem schmalen Grad und es gibt nicht die "richtige Lösung".
Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Polizeibeamten des Reviers 6 in Bad Cannstatt wurde der Bedarf an einem fachlichen Input und einer Schulung zum Thema Demenz für das gesamte Revier geäußert. Die Schulung fand in Kooperation mit dem Netzwerk "Gemeinsam für ein Demenzfreundliches Bad Cannstatt" statt, in dem verschiedene Träger und Institutionen aus Bad Cannstatt aktiv sind. Die Intention war, dass die Beamten ein besseres Verständnis für Menschen bekommen, die an einer bestimmten Form einer Demenz erkrankt sind und auch in herausfordernden Situationen möglichst sicher mit ihnen umgehen können.
Nach einem fachlichen Input und Informationsaustausch berichteten die Beamten von Erfahrungen und Erlebnissen im Umgang mit Menschen mit Demenz bei ihren Einsätzen. Oft ist es nicht einfach, so berichteten die Polizeibeamten, Menschen mit einer Demenz als solche zu erkennen und mit ihnen zu sprechen. Ein Ziel der Schulung ist es daher, an konkreten Beispielen aufzuzeigen, wie eine gelingende Kommunikation mit Menschen mit Demenz möglich ist.
Künftig wird eine Polizistin an den Treffen des Netzwerkes Gemeinsam für ein demenzfreundliches Bad Cannstatt teilnehmen. Angeregt wurde auch ein regelmäßiger Austausch mit Vertretern des Präsidiums, der Stadt und beteiligten Institutionen, um klare Handlungsabläufe im Umgang mit Menschen mit Demenz und anderen psychischen Erkrankungen zu definieren.