SleepInn Schließfächer
Dabei sieht er sich zufrieden die neuen Schließfächer im SleepInn in der Hauptstätter Straße an. Die Schließfächer wurden letzte Woche offiziell an die Einrichtung übergeben - eine Zusammenarbeit mit der Klaus Möhler Stiftung als finanzieller Spender, aktiven Mitdenker_innen aus dem SleepInn, den betroffenen Menschen und der Schreinerei der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heilbronn. Klaus Möhler freut sich, dass er damit nicht nur Menschen, die auf der Straße leben und drogenabhängig sind, sondern zudem noch Strafgefangenen helfen kann.
Betroffene können für sieben Tage in der Notübernachtung des SleepInn bleiben, haben ein Obdach mit Bett und die Möglichkeit, ihr Gepäck zwischenzulagern. "Ohne Gepäck ist das befreiend, man hat mehr Freiheit und mehr Selbstbestimmung. Da kann man auch im C&A auf die Toilette gehen!", bemerkt Möhler, während er ein Schließfach nochmals genauer ansieht. Er hat mit Menschen auf der Straße gesprochen, was denn für sie bei einem Schließfach wichtig wäre. Mit einem Maßband hat er ihr Gepäck vermessen, um herauszufinden, wie groß die Schließfächer sein müssen.
Dr. Klaus Obert, Bereichsleitung der Sucht- und Sozialpsychiatrischen Hilfen, findet es "wunderbar, dass es Unterstützer für drogenabhängige Wohnungslose in der Öffentlichkeit gibt." Auch Christiane Siller, Fachdienstleitung des SleepInn, ist mit den neuen Gepäckfächern zufrieden: "Dieses Format ist viel besser als das der alten Spinde! Wir konnten auch alles selbst aussuchen, zusammen mit Herrn Möhler waren wir in der JVA und konnten das Holz auswählen. Die Zahlenschlösser sind praktischer als die alten Schlösser, weil man den Schlüssel nicht mehr verlieren kann. Die kann man einfach schnell zurücksetzen, wenn jemand den Code vergessen hat. Diese Schließfächer sind echt eine tolle Sache, sie sehen schön aus und sind auch noch funktional und die Sachen sind sicher untergebracht!"
Seit 2016 hat die Möhler Stiftung 54 Schließfächer an Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe in Stuttgart gespendet, für 2020 sind noch weitere 30 in Planung. Dafür sucht Klaus Möhler auch noch Spender_innen.
Im Sleep Inn können Menschen aufgenommen werden, die volljährig sind und illegale Drogen konsumieren oder substituiert sind. Täglich und rund um die Uhr ist das Aufnahmehaus Sleep Inn geöffnet. Ohne bürokratischen Aufwand können die hilfesuchenden Menschen in der Notübernachtung schlafen. Gemeinsam mit Ihnen klären die Mitarbeiter_innen alles weitere für den Bezug eines der Zimmer. Hier bekommen sie eine Grundversorgung und ein für Sie individuell angepasstes sozialpädagogisches Beratungs- und Betreuungsangebot. Sie haben einen persönlichen Ansprechpartner und erhalten, wenn Sie wollen, eine Sucht- oder psychosoziale Beratung. Zudem werden die Bewohner_innen unterstützt im Umgang mit Behörden oder der Justiz und können eine Schuldnerberatung in Anspruch nehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen ihnen bei der Suche nach Wegen aus der Sucht und vermitteln Therapie- oder Entgiftungsplätze.