Caritas hilft bei Vermittlung von bezahlbarem Wohnraum
Wohnraum in Stuttgart ist knapp und wird immer teurer. Nicht nur Benachteiligte, sondern auch Menschen mit geringem Einkommen haben es auf dem Wohnungsmarkt schwer; die Corona-Krise verschärft diese Situation noch einmal. Wohnen wird immer mehr zu einer sozialen Frage: Wer kann sich ein Leben in Stuttgart überhaupt noch leisten? Türen öffnen, Vermieter und Mieter zusammenbringen, dazu beitragen, dass Wohnen in Stuttgart nicht zum Privileg für Wenige wird: Seit dem 1. April 2020 gibt es hierfür in Stuttgart das Projekt TürÖffner. Es hat zur Aufgabe, Menschen bezahlbaren Wohnraum zu vermitteln.
Zum offiziellen Startschuss des Projekts folgten zahlreiche Medienvertreter_innen der Einladung von Caritasverband für Stuttgart e.V., Stadtdekanat Stuttgart und den katholischen Kirchengemeinden in Stuttgart am Mittwoch, 22. Juli ins Haus der katholischen Kirche. Caritasdirektor Raphael Graf von Deym, Ulrike Holch, Leitung Freiwilligenzentrum Caleidoskop, Judith Stürmer, Projektkoordinatorin und Mitarbeiterin im Freiwilligenzentrum Caleidoskop, und Klaus Schwarz, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Team TürÖffner, stellten das Projekt vor. Bei der Caritas wird das Projekt vom Freiwilligenzentrum Caleidsokop koordiniert. Auch die Arbeit mit freiwilligen Helfern soll in das Projekt einbezogen werden.
TürÖffner ist ein Projekt, das bezahlbaren Wohnraum an Menschen vermitteln will, die ihn dringend benötigen und auf dem freien Wohnungsmarkt kaum Chancen haben. Die Mitarbeiter_innen des Projekts sind dabei umfassend tätig: Von der Akquise des Wohnraums, der Sichtung und Bewertung bis hin zur Anmietung, Mieter_innenauswahl und ggf. Sozialbetreuung von Mieter_innen begleiten sie beide Seiten, Vermieter_innen und Mieter_innen.
Caritasdirektor Raphael Graf von Deym betont aber, dass die Caritas nicht in Konkurrenz mit Immobilienunternehmen geht: "Wir sind und werden keine Makler." Den Anreiz, sich für bezahlbaren Wohnraum zu egangieren, gab der Förderfonds Bezahlbarer Wohnraum der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Durch den Fonds wird das Projekt mit 300.000 Euro bis 2022 gefördert. Eine Verlängerung bis 2024 ist möglich, verbunden mit einer erneuten Förderung von 200.000 Euro.
Einen Bericht der Stuttgarter Zeitung können Sie hier nachlesen.
Statement von Stadtdekan Msgr. Dr. Christian Hermes
Wir wollen als Katholische Kirche in Stuttgart "Kirche für die Stadt und für alle Menschen in der Stadt" sein. Wenn Wohnraum hier immer knapper und teurer wird, ist das ein soziales Problem für unsere Stadtgesellschaft. Stuttgart darf eine wohlhabende Stadt sein - aber Stuttgart darf nicht nur eine Stadt für Wohlhabende sein, die mit viel Geld und schicken Präsentationen auf den Markt gehen. Es kann nicht sein, dass nur noch Familien der höchsten Einkommensschicht sich hier eine Wohnung leisten können. Deshalb machen wir uns für eine soziale Wohnungspolitik stark und nehmen auch beim Bau und der Vermietung unserer eigenen Wohnungen besonders auf soziale Anliegen Rücksicht.