Woche für das Leben 2022
Ziel der ökumenischen Aktionswoche ist es, auf die Situation demenzkranker Menschen aufmerksam zu machen. Eigentlich sollten beide Bischöfe in Bad Cannstatt zu Gast sein, Bischof Dr. Gebhard Fürst musste sich allerdings kurzfristig krankheitsbedingt entschuldigen. Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July betonte, um was es den beiden Kirchen bei der diesjährigen Aktionswoche gehe: "Die bleibende Würde des Menschen ist unser Grundanliegen!" Er zeigte sich auch persönlich betroffen, da er Demenz in seinem direkten familiären Umfeld erlebt.
Einen persönlichen und berührenden Einblick in das Leben mit einem demenzerkrankten Angehörigen hat Christine Schweiggart gegeben. Eine große Hilfe ist für sie der Gerontopsychiatrische Beratungsdienst GerBera: "In meinem privaten Umfeld kann ich nicht immer aus dem Nähkästchen plaudern, aber der Mitarbeiter von GerBera ist immer da, wenn ich ihn brauche. Ihm kann ich alles anvertrauen."
Das Gerontopsychiatrische Zentrum ist als Ort für die Pressekonferenz ausgewählt worden, weil es mit dem Projekt "Demenzfreundliches Bad Cannstatt" als "Leuchtturmprojekt" gilt. Insgesamt 13 Bad Cannstatter Institutionen haben sich zusammengeschlossen und engagieren sich für die Einbindung demenkranker Menschen und ihrer Angehörigen in das gesellschaftliche Leben vor Ort. Sie organisieren zum Beispiel Schulungen für die Polizei, Stadtspaziergänge für Menschen mit und ohne Demenz und kooperieren mit Vereinen. "Unser gesamtes Netzwerk ist deutlich mehr als die Summe der Einzelnen. Wir sehen es als Besonderheit an, dass wir über so viele Jahre hinweg so gut zusammenarbeiten", sagte Bettina Oehl, die beim CVS verantwortlich für die Gesamtkoordination des Netzwerks ist.